Hier findet Energie statt
Wir stehen an einem Punkt, der die Geschichte einer gesamten Region prägen wird. Als ENERGY HUB stellen wir heute die Weichen. Nicht nur für eine klimaneutrale Nation. Auch für die Ansiedlung innovativer Unternehmen. Für Arbeitsplätze – vor allem in der Energiewirtschaft. Für neue Fachkräfte. Für grüne Energie. Hier, in unserer Jade-Weser-Region.
NETZWERK- UND DISKUSSIONSARENA – Berlin, 14. Mai
NATIONALE THEMEN DER ENERGIEWENDE
Der ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven ist ein Energiezentrum der Zukunft. Und Kompetenzzentrum. Für das ganze Land.
Am 14. Mai 2024 kam der ENERGY HUB in Berlin wieder mit zu aktuellen Herausforderungen mit Wirtschaft, Institutionen und Politik ins Gespräch - diesmal unter dem Motto „Transformation vorausschauend gestalten“.
Nah am Wasser(stoff)
Unsere Lage?
Energie für morgen.
Wer viel bewegt, braucht viel Energie: Die deutsche Industrie gehört nicht nur zu den stärksten der Welt, sondern ist auch der größte Energieverbraucher des Landes. Rund ein Drittel des Gesamtbedarfs fließt hierzulande in die industrielle Wertschöpfung.
Bewältigen kann Deutschland die Energiewende nicht alleine. Erst Importe per Schiff und Pipelines machen es möglich, den Energiebedarf zu decken. Dafür braucht es leistungsstarke Häfen, zuverlässige Infrastruktur, innovative Unternehmen. Dafür braucht es den ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven.
Powered by Wilhelmshaven.
Voller Energie – und das aus Tradition: Seit Jahrzehnten ist die Region Wilhelmshaven Dreh- und Angelpunkt für die Energieversorgung. Hier kommt an, was Deutschland und seine Industrie vorantreibt. Erst Öl und Gas. Jetzt Strom, der nachhaltig durch Nordseewind erzeugt wird. Und immer mehr auch Wasserstoff, zur Aufbereitung, Speicherung und Weiterleitung.
Damit tragen wir als ENERGY HUB wesentlich zur Transformation der Energieversorgung in Deutschland bei. Und könnten schon 2031 bis zu zwei Drittel des bundesweiten H₂-Bedarfs decken.
WANDEL? KÖNNEN WIR.
Der Grundstein für die jüngste Veränderung wurde 2022 gelegt – mit der Errichtung des ersten deutschen LNG-Terminals. Für mehr Unabhängigkeit im Energiesektor. Und für eine grüne Zukunft. Schon bald wird hier der erste Anleger für verflüssigte Gase (AVG) an den Start gehen. Ein Signal mit bundespolitischem Ausmaß. Denn die deutsche Energiewende beginnt hier, an der Jade.
Bis dahin gibt es noch viel zu tun: Für die Ankunft schwimmender Spezialschiffe müssen komplexe Hafenanlagen installiert werden. Wir tun alles für einen effektiven und nachhaltigen Wasserstoff-Wirtschaftskreislauf – made in WHV.
Ein FSRU-Anleger ist eine Floating Storage and Regasification Unit (FSRU), ein spezieller Schiffstyp, der LNG (liquefied natural gas) lagert und bei Bedarf wieder in gasförmigen Zustand bringt, um es in das Pipelinesystem einzuspeisen.
Anleger für verflüssigte Gase. An diesem Anleger sollen verschiedene Gase umgeschlagen werden - synthetische klimaneutrale Gase wie Wasserstoff und Ammoniak sowie verflüssigtes Erdgas (LNG = Liquefied Natural Gas). Der AVG-Anleger dient als Schnittstelle zwischen dem Seetransport von verflüssigten Gasen und der Landinfrastruktur.
Über uns
EMPOWERMENT. FÜR DIE GANZE REGION.
Kluge Köpfe, eine starke Industrie, einzigartige geografische Voraussetzungen: Die Jade-Weser-Region hat ein enormes Potenzial, zum Wasserstoff-Hotspot Europas zu werden. Die neue Energie bringt Empowerment. Für die Wirtschaft, die Menschen und die gesamte Region.
Kreislauf. Statt Kollaps.
Noch können wir nicht vermeiden, dass bei industriellen Prozessen Kohlenstoffdioxid entsteht. Aber: Wir können es managen. Weil Deutschland bis auf Weiteres auf einen CO2-Export angewiesen sein wird, denken wir voraus – und beschäftigen uns im ENERGY HUB nicht nur mit Möglichkeiten, CO2 in Partnerländer auszuführen, sondern auch mit Erschließung regionaler Wertstoffkreisläufe.
Energiestandort Wilhelmshaven
WER, WENN NICHT WIR?
Brückenlösungen
KOMPROMISSE EINGEHEN. UM DAS KLIMA ZU RETTEN.
Der Weg zur Klimaneutralität? Führt aktuell nur über Brückentechnologien. Auch solche, die kontrovers diskutiert werden, wie zum Beispiel CCS. Oder eben Flüssigerdgas, kurz: LNG. Fest steht jedoch, dass die deutschen und europäischen Klimaziele ohne diese Technologien, nach aktueller Studienlage (6. IPCC Bericht, IEA) nicht mehr zu erreichen sind. Technologien, die ihren Zweck erfüllen und für die Dekarbonisierung der Industrie am Standort Deutschland unerlässlich sind.
Wind? Können wir.
Wir sind Windland. Die Wege von den Windparks in der Deutschen Bucht, in Norwegen und Schottland zu uns sind kurz: Energie liefern wir dahin, wo sie benötigt wird. Und den Rest? Speichern wir.
Sonne? Fehlt uns noch.
Die Sonne liefert den günstigsten Strom, den es gibt: Solarenergie. Schon bald könnten an unserer Küste regelmäßig mehrere Tonnen davon anlanden. Und zwar in Form von H₂-Derivaten. Das ist Solarenergie aus dem europäischen Sonnengürtel und dem Norden Afrikas, die durch Elektrolyse transportfähig und verwertbar gemacht werden kann.
Wasserstoff. Gemacht aus Wasser. Fürs Feuer.
Wo heute noch Kohle, Öl oder Erdgas den Ton angeben, kommt schon bald ein echter Gamechanger ins Spiel: grüner Wasserstoff. Dafür wird Wasser mittels Elektrolyse in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt. Es entsteht ein ungiftiges, farb- und geruchloses Gas, das bei der Verbrennung keine schädlichen Stoffe freisetzt.
ELEKTROLYSE
EINS FÜR DIE SPALTUNG.
Wenn es um Spaltung geht, sind wir uns im ENERGY HUB einig: die Elektrolyse ist die effizienteste Methode zur H2-Herstellung. Weil sie im Vergleich zu anderen Verfahren weniger Energie verbraucht. Und weil sie umweltfreundlich ist.
Um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten, braucht man nicht nur modernste Technologie und smarte Ideen. Sondern auch reines Wasser: 15–20 Kilogramm des nassen Elements ergeben in der Praxis ein Kilogramm H2. Das ist immer noch weniger, als mit 20 bis 45 Kilogramm für Benzin mit einem vergleichbaren Energiegehalt aufgebracht werden muss.
Im ENERGY HUB arbeiten wir deshalb sowohl an Technologien, reines Wasser effizient her-und bereit zu stellen, als auch an Möglichkeiten, die elektrolytische Spaltung so stromsparend und umweltfreundlich wie möglich durchzuführen. Auch deswegen ist unsere Region ein idealer Standort für grünen Wasserstoff: bei uns landet klimaneutrale Energie direkt aus dem Wind- und Kraftzentrum Nordsee an.
Wasserstoff- und Energiethemen einfach erklärt:
Platz für Neues
ENERGIE- UND IDEENQUELLE.
Chemie, Papier, Glas, Stahl und andere Metalle – in unserer Region gibt es nicht nur ganz viel Platz für neue Unternehmen, sondern auch Chancen für energieintensive Industrien und Prozesse. Genau hier startet der Weg zur Dekarbonisierung. Denn bei uns ist das Potential für innovative Industriekonzepte, die es braucht, um die H2-Produktion und Nutzung zu optimieren. Der ENERGY HUB wächst!
Nebenprodukte
HAUPTROLLEN FÜR NEBEN-PRODUKTE.
Wir haben noch ein heißes Eisen für die Energiewende im Feuer: Abwärme. Etwa 50 °C aus energieintensiven Prozessen aus dem ENERGY HUB, die eigentlich in der Atmosphäre verpuffen würden. Die sich aber als Synergieeffekt perfekt als Wärmequelle nutzen lassen. Etwa in der Produktion der Papier- und Kartonfabrik. Oder für die Beheizung ganzer Stadtteile über ein Wärmenetz. Und für die Energieversorgung von Urban-Farming-Projekten, um Obst und Gemüse regional anzupflanzen und zu ernten.
Was wäre zum Beispiel, wenn man den Sauerstoff für ein Oxyfuel-Kraftwerk nutzt und damit regionale Industrie antreibt? Oder wenn man die Abwärme zum Beheizen von Werkshallen umleitet? Die Rückgewinnung per Wärmepumpe senkt Kosten von Unternehmen und macht unabhängiger von Energieversorgern. Das ist Prozessintegration vermeintlicher Abfallprodukte, die Kosten- und Energieeffizienz steigert. Und ein Orientierungsmodell für Regionen auf der ganzen Welt. Ein All-Win-Situation.
Kohlenstoffdioxid? Ist der Feind. Seit Jahrzehnten wird weltweit versucht, den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren – schließlich trägt das Gas massiv zum Klimawandel bei. Weil zu viel in der Atmosphäre ist, müssen wir uns Gedanken machen, wie wir es da wieder rausbekommen, zumindest zu großen Teilen. So wie die Pflanzen es über die Photosynthese tun, müssen auch wir uns Kohlenstoffdioxid zunutze machen.
CO₂ ist eben nicht nur Bedrohung. Sondern auch Chance. Denn: Gelangt es nicht ungefiltert in die Atmosphäre, sondern wird recycelt, liefert es die Ressource Kohlenstoff. Ein Grundbaustein des Lebens, der auch für die chemische Industrie existenzielle Bedeutung hat.
21 Millionen Tonnen Kohlenstoff setzt die deutsche Industrie jährlich in Produkte um, etwa für die Fertigung von Schmerzmittel, Kunstdünger, Outdoorkleidung und Autoreifen. 90 Prozent davon stammt aus fossilen Quellen. Hier ist recycelter Kohlenstoff eine wertvolle und umweltschonende Alternative zu Erdöl, Kohle und Erdgas – perspektivisch auch als Treibstoff und für die Kunststoffproduktion.