Rückblick 2024 – Netzwerk- und Diskussionsarena Berlin
Nationale Themen der EnergiewendE
Der ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven ist ein Energiezentrum der Zukunft. Und Kompetenzzentrum. Für das ganze Land. Am 14. Mai 2024 kam der ENERGY HUB in Berlin wieder mit zu aktuellen Herausforderungen mit Wirtschaft, Institutionen und Politik ins Gespräch – diesmal unter dem Motto „Transformation vorausschauend gestalten“.
ENERGIEHOTSPOT
JADE-WESER-REGION
Der ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven kann bis 2031 insgesamt 34 TWh Wasserstoff produzieren – bis zu 61 % des künftigen deutschlandweiten Bedarfs an klimafreundlichem Wasserstoff. Wasserstoff-Experten des ENERGY HUB stellen Beitrag zum wirtschaftlichen Wasserstoffhochlauf vor.
Mehr als 300 Gäste aus Wirtschaft und Politik trafen sich am Dienstag, 14. Mai 2024, zur jährlichen Präsentation und Diskussion nationaler Themen der Energiewende des ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven im Berliner Regierungsviertel. Im Pressegespräch und auf den Panels waren dies die Hauptthemen:
Derzeit klafft eine große Lücke zwischen den Ambitionen der Bundesregierung und der Wirklichkeit. Der H2-Hochlauf stockt. In den letzten Monaten wurden viele Großprojekte abgesagt oder verschoben. Es gibt einen erkennbaren Engpass bei FIDs für Großprojekte. Derzeit sind nur 0,49 Elektrolysekapazität finanziert bzw. im Bau. Dagegen gibt es Konzepte in der Größenordnung von 13 GW und Machbarkeitsstudien mit einem Projektvolumen über 8,6 GW.
Das Ziel der Bundesregierung ist damit stark gefährdet
- Bestehende Fördermittel sind nicht geeignet, um die vielen in Planung befindlichen Elektrolyse- und Importprojekte zur Investitionsentscheidung zu bringen
- Auf Basis der Gestehungskosten wird grüner Wasserstoff aus den ersten Anlagen nicht wirtschaftlich vermarktet werden können
- Die Produktion von Wasserstoff in Deutschland wird erst mit der Zeit zunehmend wirtschaftlich
- Es braucht eine Anschubfinanzierung für den Hochlauf, denn Nachfrage ist vorhanden
Die Experten aus dem ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven gaben am Dienstag einen konkreten Lösungsimpuls, der im Wesentlichen ein Förderprogramm in der Größenordnung von 30 Mrd. Euro vorsieht und schlossen direkt Vorschläge zur Refinanzierung an.
Die Jade-Weser-Region bietet einmalige infrastrukturelle und geologische Standortvorteile sowie großes Entwicklungspotenzial. Demnach kann der Unternehmens- und Projektverbund ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven mit seinen 50 Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden gemeinsam wesentlich zur nachhaltigen Versorgungsicherheit und zum Erreichen der Klimaziele beitragen. Bis 2031 können…
- … 34,1 Twh klimafreundlicher Wasserstoff pro Jahr bereitgestellt werden – das entspricht bis zu 61% des künftigen deutschen Bedarfs an klimafreundlichem Wasserstoff
- … 2,4 Twh Wasserstoff in Kavernen eingelagert werden – das entspricht 76% der benötigten H2-Speicher-Kapazität in Deutschland
- … 28 Millionen Tonnen CO2eq eingespart werden, das in der Stahlerzeugung anfällt – das trägt zu 100% zur Erreichung der Klimaziele für das Jahr 2032 bei
Berücksichtigt wurden bei dem Update 26 von 32 Projekten – mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von etwa 12 Mrd. Euro.
Ende Februar 2024 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Eckpunkte einer Carbon Management Strategie (CMS) der Bundesregierung vorgestellt. Enthalten war auch der Referentenentwurf eines künftigen Kohlendioxid-Speicherungs- und Transportgesetzes (KSpTG). Die Unternehmen des ENERGY HUB begrüßen die Initiative der Bundesregierung und die vorgesehenen rechtlichen Rahmenbedingungen als eine solide Grundlage für den Hochlauf der CO2-Wirtschaft. Jetzt muss es um eine schnelle Umsetzung gehen: Die Eckpunkte sollten am besten noch in diesem Jahr in gesetzgeberische Maßnahmen umgesetzt werden.
Bezogen auf den „Net-zero industry act (NZIA)“ des Europäischen Parlements und der geplanten gezielten Förderung grüner Schlüsseltechnologien positionierte sich die Jade-Weser-Region mit ihrer trimodelen (Hafen-)Anbindung, den Flächenpotenzialen und der regionalen Strukturschwäche verbunden mit einer hohen Arbeitslosigkeit klar als Modell- bzw. Förderregion. „Wertschöpfung im Windschatten der ENERGY-HUB-Projekte für eine Versorgungssicherheit des Industrielandes Deutschlands“ durch Ansiedlungsanzeize in der Jade-Weser-Modellregion wäre auch ein wichtiger Baustein für Akzeptanz , so der einhellige Tenor am Rande der Veranstaltung in der Niedersächsischen Landesvertretung Berlin.
Der ENERGY HUB als Energie- und Kompetenzzentrum hat bereits zum dritten Mal in die Niedersächsische Landesvertretung in Berlin eingeladen, um über die Herausforderungen der Energiewende ins Gespräch zu kommen – dieses Mal unter dem Motto „Transformation vorausschauend gestalten.“
In mehreren Diskussionsrunden und Impulsen setzen sich Expertinnen und Experten in der niedersächsischen Landesvertretung Berlin mit den dringendsten Themen und Herausforderungen auseinander. Rund um die Überschriften „Viele Projekte – kaum FIDs: Wie gelingt der wirtschaftliche Wasserstoffhochlauf?“, „Wie können wir die Klimaziele noch erreichen?“ und „Die Bedeutung von Wertschöpfung in der Region für die Akzeptanz in der Bevölkerung“ wurde deutlich herausgearbeitet, dass es für den Hochlauf des Wasserstoffs klare nächste Schritte und Bekenntnisse aus der Politik braucht. Ebenfalls diskutiert wurden – mit Blick auf Geschwindigkeit und Infrastruktur - die bereits vorhandenen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen und zusätzliche Stellschrauben zur weiteren Beschleunigung. Immer wieder wurde deutlich, dass es insgesamt für die Zukunft des Industriestandortes Deutschland weiterer konzentrierter gemeinsamer Anstrengungen bedarf, um die Projekte zum Start zu bringen und die dafür erforderlichen Infrastrukturen zeitnah bereitzustellen.
„Grüner Wasserstoff ist elementar für den Industriestandort Deutschland, für die Energiewende und insbesondere für die Transformation unserer Wirtschaft.“
Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen, und Digitalisierung
„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.“
Siemtje Möller, Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin
„Es ist ein Marathonlauf gegen die Zeit. Die Jade-Weser-Region ist mehr als systemrelevant – und übernimmt schon jetzt Verantwortung.”
Carsten Feist, Oberbürgermeister der Stadt Wilhelmshaven
Energy Hub
WIR HABEN ENERGIE FÜR
DEN WANDEL
ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven – ein Unternehmens- und Projektverbund, mit 50 nationalen und internationalen Unternehmen, Institutionen und wissenschaftlichen Einrichtungen, die an die Jade-Weser-Region glauben. Gemeinsam schreiben sie jetzt ein neues Kapitel, das den Titel „Erneuerbare Energien“ trägt. Indem sie sich für den Ausbau der überregionalen Infrastruktur stark machen. Indem sie den Import, die Erzeugung und den Transport von Wasserstoff sowie Schlüsselinfrastruktur für das Carbon Management fördern – und fordern. Der ENERGY HUB stärkt die Position der Region Wilhelmshaven als zentraler Knotenpunkt der Versorgungssicherheit. Mit einer unvergleichlichen Energie-Expertise. Einer einzigartigen Kooperationsbereitschaft aller Mitglieder. Und einem beispiellosen Zusammenhalt von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. ENERGY HUB – heute bereit für morgen.
Kontakt
Alexander Leonhardt
Geschäftsführer
Christine Janz
Wirtschaftsförderin